Als Tor zum nördlichen Schwarzwald ist Pforzheim bei Wanderern bekannt, denn hier starten beliebte Fernwanderwege bis in die Schweiz. Doch die „Goldstadt“ mit ihrer reichen Schmucktradition und zahlreichen Museen hat auch für Kulturfreunde viel zu bieten. Ein Highlight ist beispielsweise das 360° Panorama im Gasometer, eine riesige Bildleinwand, welche einen atemberaubenden Rundumblick auf die Akropolis von Pergamon, die römische Unterstadt und die umliegende Landschaft bietet. Dargestellt ist die römische Zeit unter Kaiser Hadrian. Detaillierte Szenen geben Einblick in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und das pulsierende Alltagsleben vor fast 2.000 Jahren. Nach dem großen Erfolg der ersten Ausstellung im Ehrenhof des Berliner Pergamonmuseums wird das Panorama seit 2018 auf der Museumsinsel gezeigt und seit März 2023 im einzigen Ausstellungsort Süddeutschlands, in Pforzheim.

In der Drei-Flüsse-Stadt Pforzheim liegen Museen, Restaurants und Cafés nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Foto: DJD / WSP / Markus Born

Große Vielfalt an Museen

Spannende Zeitreisen warten auch in Pforzheims Museen: So zeigt das weltweit einzigartige Schmuckmuseum Kostbarkeiten aus fünf Jahrtausenden, vom Mittelalter über Barock und Jugendstil bis zur Moderne. Die Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie dominierte einst den Weltmarkt – ihre Geschichte ist im Technischen Museum anhand funktionstüchtiger, historischer Maschinen nachzuerleben. Im Archäologischen Museum können die Besucher die römischen Wurzeln der Stadt ergründen, die vor 2.000 Jahren ein florierender Handelsplatz am Limes war. Dagegen lädt das Bäuerliche Museum im denkmalgeschützten Schafhaus ins ländliche Alltagsleben vor hundert Jahren ein. Und im einzigen DDR-Museum in Westdeutschland wird die Geschichte der realsozialistischen Diktatur anschaulich. Unter www.stadt-land-enz.de/kultur sind alle Museen zu finden, die handliche Broschüre „Ab ins Museum“ kann auch direkt heruntergeladen werden.

Facettenreiche Führungen

Am kurzweiligsten können Städteurlauber bei einem geführten Rundgang durch Pforzheims Geschichte reisen: Die Rasslerin Lina nimmt ihre Gäste etwa mit zu ihrem Arbeitsplatz in der Schmuckindustrie des 19. Jahrhunderts. Sie schwätzt bei ihrer Führung so, „wie mir in Pforze halt schwätze“. Die Pforzheimer Autopionierin Bertha Benz dagegen berichtet von ihrer ersten Fahrt mit dem Motorwagen, die als Beweis für die Eignung des neuen Verkehrsmittels galt. Vom einstündigen Goldspaziergang bis zur Stadtrundfahrt können die Besucher bei verschiedenen Touren und Themenführungen die Geschichte und die versteckte Schönheit der Goldstadt kennenlernen. Wer lieber auf eigene Faust losgeht, kann einen digitalen Stadtrundgang machen, Podcasts folgen und in der Future History App historische Bilder aufrufen.

Quelle: djd