Mit voller Wucht ist der Sommer nun endlich angekommen und beschert uns Sonnenschein satt. Bevor Sie nun die üppigen Sonnenstunden unbeschwert nutzen, sollten Sie den Schutz Ihrer Haut nicht vergessen.

Die Vergleich.org-Redaktion hat für Sie zusammengetragen, auf welche Inhalte Sie bei der Wahl Ihrer Sonnencreme achten sollten und welche unbedenklich für Sie und Ihre Haut sind!

Laut der Deutschen Krebsgesellschaft hat sich die Zahl der Hautkrebs-Neuerkrankungen seit 2007 fast verdoppelt. Dieser Tage verbringen viele Menschen die mit den vermehrten Sonnenstunden einhergehenden Lockerungen mit Outdooraktivitäten. Dabei sollten Sie darauf achten, wie Sie sich vor der Sonne schützen.

Nicht alle Inhaltsstoffe in Sonnencremes sind gesundheitlich unbedenklich. Die Vergleich.org-Redaktion hat zusammengetragen, welche Inhaltsstoffe negative Eigenschaften haben und welche Sie unbesorgt auf Ihre Haut auftragen können.

Gute Filter sind antiallergen, photostabil und nicht hormonell wirkend

Wenn Sie diese Filter auf der Zutatenliste einer Sonnencreme sehen, können Sie aufatmen: diese Filter sind antiallergen, lösen also keine Allergien aus. Außerdem sind sie photostabil, sodass sie nicht in der Sonne zerfallen.

  • Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (Tinosorb S)
  • Drometrizole Trisiloxane (Mexoryl XL)
  • Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid (Mexoryl SX / Ecamsul)
  • Ethylhexyl Triazone (Uvinul T 150)
  • Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (Uvinul A Plus)
  • Diethylhexyl Butamido Triazone (Iscotrizinol)
  • Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid (Enzulisol)
  • Butyl Methoxydibenzoylmethane (Avobenzone)
Grafik: Vergleich.org

Problematische Filter können sogar krebserregend sein

Es gibt einige UV-Filter mit negativen Eigenschaften, auf die Sie im Idealfall verzichten sollten.

Unbedingt vermeiden: Benzophenon und Octocrylen

Unbedingt weglassen sollten Sie Produkte mit dem Stoff Benzophenon (meist Benzophenon-3, Benzophenon-4 oder Benzophenon-5 in der INCI-Liste), denn dieser wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als “möglicherweise krebserregend” eingestuft.

Zwar ist diese Frage noch nicht endgültig wissenschaftlich geklärt, doch Laborversuche mit Mäusen legen diesen Schluss nahe, sodass von der Verwendung des Stoffes bis auf Weiteres abzuraten ist. Zudem hat dieser Stoff auch eine stoffwechselstörende und allergene Wirkung. Außerdem ist in diesem Kontext vor Octocrylen zu warnen, denn dieser Stoff zerfällt nach einiger Zeit, sodass Benzophenon als Abfallstoff entsteht. Auch dieser UV-Filter ist also zu meiden.

Grafik: Vergleich.org

Bei vielen weiteren Stoffen wurde zwar kein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt, doch diese sind aus anderen Gründen nicht empfehlenswert. Im Folgenden finden Sie eine Aufstellung der problematischen Eigenschaften von UV-Filtern sowie welche Filter diese Eigenschaften aufweisen:

  • Allergen: Bei diesen Stoffen besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Hautreizungen, Allergien und Ausschlag:
    • Benzophenone-3/4/5
    • Ethylhexyl Dimethyl PABA
    • Homosalate
    • Octocrylene

  • Hormonelle Wirkung: Einige Stoffe stehen im Verdacht, auf die Hormone des menschlichen Körpers zu wirken und Stoffwechselprozesse zu stören. Dazu zählen:
    • Benzophenone-3/4/5
    • 4-Methylbenzylidene Camphor
    • Isoamyl Methoxycinnamate
    • Homosalate
    • Octocrylene
    • Octyl Methoxycinnamate

  • Enthalten Nanopartikel: Nanopartikel stehen im Verdacht, in den Körper einzudringen und dort ggf. negative gesundheitliche Effekte hervorzurufen. Folgende UV-Filter enthalten Nanopartikel:
    • Tinosorb M (Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (Nano))
    • Tinosorb A2B (Tris-Biphenyl Triazine (Nano))
    • Nano-Titandioxid
    • TBPT Nano
    • Nano-Zinkoxid

  • Nicht photostabil: Ein nicht photostabiler Stoff zerfällt bei UV-Strahlung, sodass die Schutzwirkung nachlässt. Dies ist der Fall bei Octyl Methoxycinnamate.
Grafik: Vergleich.org
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Chemische oder mineralische UV-Filter?

Chemische UV-Filter dringen in die Haut ein und verhindern die Absorption oder Umwandlung der UV-Strahlen. Diese Sonnencremes lassen sich gut auf die Haut auftragen und ziehen schnell ein. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl neuer, unbedenklicher chemischer UV-Filter, auf einige gesundheitlich bedenkliche sollten Sie jedoch achten.

Im Vergleich zu chemischen Filtern verbleiben mineralische UV-Filter auf der Hautoberfläche und reflektieren die UV-Strahlen der Sonne. Dabei bilden Sie auf der Haut meist eine weiße Schicht. Sonnencremes mit Zink- oder Titanium-Oxiden, wie sie meist in zertifizierten Bio-Sonnencremes enthalten sind, können Sie bedenkenlos verwenden.

Achten Sie nur darauf, dass Sie keine Sonnencreme mit Nano-Partikeln verwenden, wie sie z.B. in den mineralischen Filtern Tinosorb M und Tinosorb A2B vorzufinden sind. Auch wenn noch keine Langzeitstudien vorliegen, stehen Sie im Verdacht, in die Haut und somit in den Organismus einzudringen. Achten Sie also auf die bezeichnende Silbe “Nano” auf Ihrer Sonnencreme! Auch Titandioxid und Zinkoxid gibt es in Nano-Form und sind dann nicht empfehlenswert.

Abgelaufene Sonnencreme nicht mehr verwenden

Abgelaufene Sonnenmilch kann schädliche Inhaltsstoffe enthalten. Werfen Sie die Sonnencreme spätestens dann weg, wenn sie eigenartig riecht, sich verfärbt hat oder eine seltsame Konsistenz entwickelt hat.

Grafik: Vergleich.org

Produktempfehlungen

Vergleich.org ist ein unabhängiges Verbraucherportal und bietet seinen Lesern eine umfassende Kaufberatung für Produkte und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Kostenlose Ratgeber, Testberichte und Vergleichstabellen helfen Lesern, kleine und große Kaufentscheidungen richtig zu treffen. Das Team hat nicht nur die Hinweise für die richtige Auswahl von Sonnencremes zusammengetragen, sondern sich umgesehen, was es auf dem Markt so gibt.

Die folgenden, beispielhaften Produkte sind frei von schädlichen Inhaltsstoffen und können auf Grundlage der vorab genannten Kriterien bedenkenlos empfohlen werden:

  • Omucis „Nothing to Hide“ SPF 50
    • chemischer Filter Tinosorb S                   
    • vegan (ohne Tierversuche) mit natürlichen, umweltfreundlichen Inhaltsstoffen
  • “We Love The Planet” Sun Stick LSF 30
    • Kombination aus Titandioxid und Zinkoxid
    • zu 100 % aus natürlichen Inhaltsstoffen, recyclebare Verpackung
    • Nanopartikel dieses Produkts sind extra beschichtet und daher weniger schädlich
  • Ombra Sun Ultra Sensitiv 30 (Aldi)
    • Kombination synthetischer Filter und Titandioxid
    • frei von Parfüm, allerdings mit (wenig) Alkohol
  • Speick Sun Sonnencreme LSF 30
    • mineralischer Filter aus Zinkoxid
    • frei von Parfüm
  • Dado Sens Sonnencreme SPF 30
    • Kombination diverser chemischer und mineralischer Filter
    • vergleichsweise teuer
Überraschung nach dem Sonnenbad. Photo by Tora Chu on Unsplash

Quelle: Vergleich.org