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Schlagwort: Wyk auf Föhr

Auf den Spuren der Strandvögte

Zu Fuß zur Insel Amrum

Bohlenweg durch die Duenen von Nieblum nach Wyk auf Foehr. Bild (c) Föhr Tourismus GmbH / Moritz Kertzscher

Bohlenweg durch die Duenen von Nieblum nach Wyk auf Foehr. Bild (c) Föhr Tourismus GmbH / Moritz Kertzscher

Das Wasser ist abgelaufen. Drüben, jenseits von Föhr, scheinen die Halligen von Langeneß über dem Meer zu schweben. Was hat die Nordsee heute Nacht auf den Strand geworfen? Wracks und Wohlstand – Strandgut war in früheren Jahren ein fester Posten im Ein- und Auskommen der Insulaner. Hier auf Föhr wie anderswo an der Küste. Noch heute wird mancher Insulaner nervös, wenn – sagen wir mal: – Bauholz über Bord geht. Früher achtete ein Strandvogt darüber, dass auch die Obrigkeit ihren Teil abbekam, eine Art Steuererheber für den Strand war er also auch. Heute kann man auf seinen Spuren wandern: Von Wyk auf Föhr bis nach Wittdün auf Amrum führt der Weg – und dazwischen durch das Watt.

Das Meer glitzert silbrig unter der Morgensonne und ein historisches Segelschiff zieht vorüber. Bald wird es zunehmend einsamer am Strand von Föhr. Auf dem Wattboden liegt hier und da ein Stück Treibholz. Auch das war den früheren Bewohnern was Wert, es diente auf den waldarmen Inseln als begehrtes Brennholz. Heute bücken sich Leute nach besonders formschönen oder von Wasser und Wellen fein gemaserten Stücken. Zwei Menschen sind als Silhouetten weit draußen an der Wasserkante zu erkennen, immer wieder heben sie etwas auf. Der Wind frischt auf und rauscht in den seltsam verbogenen Bäumen hinter den Dünen.

Der Umriss des alten Segelschiffes scheint auf dem Horizont zu verweilen. Sonst ist diese Szene seltsam leer; beinahe wie ein Bild aus alten Tagen. Als die Leute nicht zum Vergnügen am Strand unterwegs waren, sondern um was zu suchen. Früher war es eine Fron und heute macht es Freude. Wer einmal etwas Schönes gefunden hat – sei es sogar mit sehr viel Glück ein funkelndes Stück Bernstein -, wird den Blick kaum mehr vom Boden lösen können. Und wird diese seltsame Fiebrigkeit der Friesen verstehen, wenn es an den Strand geht. Was liegt da auf dem Wattboden? Schon bewegen sich andere Leute darauf zu… Es stellt sich als ein Findling heraus. Ein Schemen im glitzernden Restwasser auf endloser Fläche und eine Versuchung hinzugehen gewiss.

Die sanfte Strand- und Dünenlandschaft weicht einem Durcheinander aus Findlingen und angeschwemmten Algen. Hier greift die Nordsee stärker an; erkennbar an den kleinen Kliffs, dem vermehrten Strandgut, den freigespülten Torfschichten. Und hier mündet die Godel in die Nordsee und schafft damit eine Landschaft, die selten geworden ist – eine Salzwiesenlagune. Hinweisschilder mahnen an den Umweg über die Straße; das Gebiet der Godel-Niederung und- mündung ist für Vögel und Pflanzen wertvoll.

Hinter der Mündung liegt Treibgut hoch auf den Strand aufgeworfen; eine Palette und etwas Plastikmüll. Auch Placken von Seegras liegen weit über der normalen Hochwassermarke. Hier steht auch eine Box, in die der Müll aus dem Meer geworfen werden kann. Konnte früher alles, selbst Seegras als Matratzen-Füllung, verwendet werden, ist heute vieles Abfall. Und gefährlich für Fische und Vögel; sie verletzten sich damit oder kommen zu Tode. Auch wenn modernes Strandgut nicht immer zu was Nütze ist, es aufzuheben und vom Strand fortzubringen macht Sinn.

Bald kommt Sylt in Sicht. Amrum scheint zum Greifen nah – und doch ist der Wattweg hinüber nach Amrum ohne Ortskenntnis und Erfahrung gefährlich und sollte nie ohne fachkundige Begleitung stattfinden. In Utersum endet die erste Etappe. Am kommenden Morgen geht es von Dunsum hinüber nach Amrum – und das in einem großen Bogen. Die Direkte von Utersum zur Nordspitze der Nachbarinsel ist vor Föhr durch einen tiefen Priel versperrt, der auch bei tiefster Ebbe nicht passiert werden kann. Es ist gut zweieinhalb Stunden vor Niedrigwasser als die Gruppe die Treppe auf den Meeresboden hinabsteigt. Zweieinhalb Stunden vorher deshalb, erklärt der Wattführer, weil unmittelbar vor Amrum ebenfalls ein Priel verläuft, der nur bei Niedrigwasser gequert werden kann. Bis dahin muss er die Gruppe an den Rand dieses „Flusses auf dem Meeresboden“ geführt haben.

Noch eilt Wasser in kleinen Prielen der Nordsee hinterher. In der Ferne ist Sylt mit seiner Südspitze und dem Leuchtturm von Hörnum zu erkennen. Ein Muschel-Kutter schiebt sich in der Weite hinten vorüber. Auch das macht den Reiz aus, auf den Spuren des Strandvogtes zu wandern – die Vielfalt der Eindrücke. Gestern die Reetdachromantik und heute führt die Wanderung über den Meeresboden in eine faszinierende, fremde Welt, in der der Mensch eigentlich nichts zu suchen hat.

Ungezählten Schiffen wurde die Küste Nordfrieslands – und gerade hier im Bereich von Amrum – zum Verhängnis. Vieles davon ist längst verschwunden, die „City of Bedford“ allerdings kann man noch besichtigen. Vielmehr: das, was noch davon übrig ist – Spanten stecken im Meeresboden und skizzieren den Umriss des Schiffes. Die Sonne taucht das Watt in ein freundliches, klares Licht, der Boden glitzert golden und sanft. Kaum zu glauben, dass sich hier Tragödien abspielten. Ein steter Wind weht durch diesen leeren Raum und in ein paar Stunden wird das Wasser wieder zweieinhalb Meter hoch stehen.

Hier ertranken im Februar des Jahres 1825 drei Menschen. Die „City of Bedford“ war auf dem Weg von England nach Dänemark und wurde durch ein Unwetter in diese Gewässer getrieben und ging unter. Ein Fall für den Strandvogt; er war auch für das Bergen verantwortlich. Die Toten liegen auf dem Friedhof von Süderende auf Föhr begraben. Und das Holz der „City of Bedford“ konnten die Insulaner gewiss gut gebrauchen. Die zahlreichen Schiffsunglücke waren ein fester Posten im Einkommen der Leute von Föhr und Amrum. Mit falschen Feuern (diese zu verhindern war auch Aufgabe des Strandvogtes), so die Legenden, lockten sie einst Schiffe in den Untergang. Um sich am Strandgut zu bedienen oder Bergelohn zu kassieren. So mancher Balken in den historischen Häusern auf den Inseln stammt aus solchen Unfällen und hat die Jahrhunderte überdauert.

Sandbänke und Priele wechseln sich in immer wilderer Folge ab, je näher die Wanderung an den großen Priel vor Amrum führt. Immer wieder führt der Weg durch knietiefe Lagunen und auf ebenso hohe, steile Sandwälle hinauf. Die Gruppe macht eine Pause, manche Leute ziehen die Hose aus. Der Priel vor Amrum reicht heute bis über die Knie. Das Wasser darin strömt mit einem irritierend starken Zug. Ein paar Schritte noch und Amrum, die dritte Etappe, ist erreicht. Wer mag, kann in Norddorf Quartier nehmen. Dann bleibt für den Nachmittag genug Zeit, die Nordspitze Amrums, die Odde, zu umrunden. Hier hat die Natur freie Bahn; Wind, Wasser und Wellen formen und verändern diese ungebändigte Landschaft ständig. Im wilden Westen, an der Nordsee-Seite, schmiegt sich eine der größten Sandmassen Europas an die Insel – der Kniepsand. Der Weg führt in schöner Einsamkeit hinauf zur nördlichen Spitze von Amrum. Dort steht eine kleine Plattform, von der man mit etwas Glück und einem Fernglas Seehunde – und manchmal sogar Kegelrobben – beobachten kann.

Die letzte Etappe führt am kommenden Tag von Norddorf wieder zurück an den Strand, von dort geht es nach Südosten, das Ziel ist Wittdün. Der Strand wird immer breiter. Die Dünen sind im Dunst kaum noch zu erkennen, draußen läuft die Nordsee dröhnend auf den Kniepsand. Die Welt hier draußen ist ein Refugium auf Zeit, bei Sturmflut rollen die Wellen bis an den Inselrand, überfluten den Kniep, formen ihn, räumen Dünen ab. Aber:

Die Nordsee nimmt, die Nordsee gibt. Zwischen den Dünen am Inselrand duckt sich eine kuriose Bude. Sie ist erbaut und eingerichtet aus allem, was das Meer hergab. Errichtet aus Brettern und Balken. Heute geht sehr viel seltener etwas über Bord, so dass es für die Buden-Erbauer schwieriger wird, Materialien zu finden. Wer aber die Tür zu „Achim´s Strandburg“ öffnet, betritt ein Kuriositätenkabinett, dessen was das Meer hergibt. Eine Figur mit Haaren aus rotem Netz wacht am Eingang, die Tür ist mit Sand zugeweht und muss freigeschaufelt werden. Im Inneren stehen Tisch und Bänke aus Treibholz, ein Wandschrank gefertigt aus einer hölzernen Weinkiste. Das Hüttenbuch vermerkt Besucherkommentare und manch einsamer Wanderer hat hier drin schweres Wetter abgewartet. An der Decke baumelt ein Mobile aus Silberpapier und Muscheln, ein Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel – ebenfalls aus Fundstücken gebastelt – wartet auf den Zeitvertreib. Turnschuhe hängen an der Wand und ein Tierskelett.

Weiter, auf dem Weg nach Wittdün, entstehen im Sommer auf dem Kniepsand richtige kleine Lauben. Im Herbst werden sie zerlegt und flutsicher im Sand vergraben. Eine Piratenflagge knattert im Wind, die Hängematte darunter schaukelt. Einst entstand hier jedes Jahr eine richtige Kolonie dieser Strandhäuschen. Damals, als es noch einen Strandvogt gab und reichlich Treibholz. Wolken bauen sich auf und strahlen weiß vor einem zunehmend dunkler werdenden und drohenden Hintergrund. Der Weg nach Wittdün führt in eine wilde und romantische Dünenlandschaft. Es wird wieder Sturm geben über der Nordsee und die Wellen werden was auf den Strand werfen. Und manch Insulaner wird wieder unterwegs sein. Am Strand; kontrollieren und was sammeln. Lange, bevor das irgendjemand sieht.

Infos zu den Touren

Der „Strandvogt-Weg“ ist kein ausgewiesener Fernwanderweg wie in den Alpen oder Mittelgebirgen. Er ist Idee und Anreiz, auf den Spuren der damaligen Strandvögte auf den Inseln Föhr und Amrum, sowie im Rahmen einer geführten Tour im Watt zwischen den Inseln zu wandern. Strandvögte vertraten in früheren Jahren die Interessen der Obrigkeit zum Beispiel bezüglich Strandfunden und Strandungen von Schiffen und waren zum Beispiel verantwortlich für die Bergung, sowie für das Ermitteln von Steuern und Bergelohn aus solchen Fällen. Dieser Törn verlauft am Strand entlang – aber es lohnen sich Abstecher ins Hinterland: Auf Föhr zum Beispiel in das Friesendorf Nieblum mit seinen hübschen Reetdachhäusern oder zur historischen Stätte „Lembecksburg“. Auf Amrum zum Beispiel über die Vogelkoje mit dem rekonstruierten Steinzeithaus in das Friesendorf Nebel – ebenfalls Reetdachromantik! – mit seiner Windmühle. Zwischen den Inseln wird im Watt gewandert – und das nur mit fachkundiger Führung! Termine für geführte Wattwanderungen von Föhr nach Amrum oder umgekehrt sind unter www.foehr.de/veranstaltungskalender oder www.amrum.de/veranstaltungen zu finden.

Es empfiehlt sich, den Strandvogt-Törn in drei Etappen zu bewältigen; mit Übernachtungen in Utersum/Föhr und Norddorf/Amrum. Bei diesem Tourenvorschlag ergibt sich eine Gesamt-Streckenlänge von ca. 34 Kilometern. Start und Ziel ist Wyk bzw. Wittdün (oder andersherum), geführte Wattwanderungen gibt es ganzjährig, mit dem Schwerpunkt während der Urlaubsaison (Anmeldung!). Die Strecke ist kurzweilig und in ihren Abschnitten familientauglich, die Wanderung über den Meeresboden ein besonderes Erlebnis dieser Tour. Außerdem ist sie abwechslungsreich – interessant von den Blumen der Salzwiesen, den Vögeln des Meeres bis zu Kegelrobben und Seehunden. Beindruckend hinsichtlich der Landschaft wie den Dünen, dem endlosen Kniepsand und dem Watt. Ein toller Trip zu jeder Jahreszeit.

Karten- und Informationsmaterial ist in den Tourist-Informationen auf Föhr und Amrum kostenpflichtig (ab 2,50€) erhältlich.

Föhr Tourismus GmbH
Telefon: 0 46 81 – 300
urlaub@foehr.de
www.foehr.de

Amrum Touristik AöR
Telefon: 0 46 82 – 94 03 0
info@amrum.de
www.amrum.de

Quelle: Nordsee-Tourismus-Service GmbH

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Zu Besuch bei Deutschlands größtem Raubtier

Seehunde auf Sandbank - Bild (c) Tanja Weinekötter / www.nordseetourismus.de

Seehunde auf Sandbank – Bild (c) Tanja Weinekötter / www.nordseetourismus.de

Kapitän Jörn Petersen wendet die „MS Ol Büsum“ im Hafenbecken von Büsum. Das Ziel: die große Seehundsbank draußen vor der Küste. Es ist auflaufendes Wasser und nachdem das Ausflugsschiff die Schleuse passiert hat, fahren Kutter um Kutter mit ihrem Krabbenfang auf dem Rückweg zu ihrem Heimathafen der „MS Ol Büsum“ entgegen. Die Landmarken von Büsum, das Silo und das Hochhaus, verschwinden langsam mit der Küste. Das Schiff nimmt Fahrt auf, und das GPS weist dem Kapitän den Weg nach West. „Wir fahren hinaus zu den äußeren Sandbänken“, erklärt der Kapitän, „rund 20 Kilometer vor der Küste von Büsum liegen große Sandbänke, die auch bei Flut selten untergehen.“

Die Möwen segeln um das Schiff und der Diesel wummert gemütlich. Nach einer guten Stunde Fahrt drosselt der Kapitän die Maschine. Es ist eine amphibische Welt aus Wasser und Land, langsam laufen die Priele voll, noch glänzen Wattflächen unter der aufkommenden Sonne. Und die Seehunde werden bald auf ihre Sandbänke zurückkehren, um zu Ruhen, um zu Rasten. „Die Seehunde leben hier in großen Kolonien“, klingt es aus dem Lautsprecher, „bis zu 150 Tiere zählen wir manchmal.“

Der Kapitän steuert das Schiff aus dem großen Priel, vorsichtig schleicht die „MS Ol Büsum“ auf die Sandbank zu. Tiefenradar, Sonar und die Erfahrung des Kapitäns manövrieren das Schiff sicher in eine Bucht. Die Sandbank liegt sichelförmig in der Nordsee. An ihrer Westseite rollt die See heran; hier in der Bucht – geschützt durch die Sandbank – ist das Wasser ruhig. Bald taucht die erste vorwitzige Schnauze aus dem Wasser auf. Nun sind auch schon ohne Fernglas die ersten dunklen Tiere auf der Sandbank zu erkennen; dicht an dicht, doch jedes auf seinen Platz bedacht. Kapitän Petersen hält das Schiff mit sachtem Zug am Gas sorgsam auf Abstand – nicht nur um ein Auflaufen zu verhindern, sondern vor allem um die Tiere nicht zu stören.

Angst scheinen sie nicht vor dem Schiff zu haben, sie liegen still, schauen mit ihren runden Köpfen dem Schiff aber wachsam hinterher. Die „MS Ol Büsum“ dreht bei, der Kapitän nimmt Gas raus. „Wir sind Nationalparkpartner der ersten Stunde. Wichtig ist, die Tiere nicht zu stören. Wir wollen sie nicht zur Flucht ins Wasser veranlassen – vor allem dann nicht, wenn sie Nachwuchs haben“, sagt Hauke Rahder von der Büsumer Reederei Rahder. Bis in den Sommer gebären die Seehund-Weibchen ihren Nachwuchs. Die Jungen können bereits schwimmen und halten sich mit ihren Müttern in der Nähe der Sandbänke auf. Sie kommen immer wieder dorthin zurück, um zu säugen oder sich auszuruhen. Es geht auch ohne Störung. Und wieder taucht eine Schnauze auf; neugieriger Blick, eleganter Schwung und verschwunden in den Fluten ist der Seehund. Der Kapitän wendet das Schiff in der Bucht und steuert heimwärts.

Nicht weit von Büsum liegt im Süden an der Elbmündung Friedrichskoog, dort ist die Seehundstation: In dieser deutschlandweit einzigartigen Gemeinschaftshaltung können die zwei heimischen Robbenarten Seehund und Kegelrobbe an Land sowie im und unter Wasser beobachtet werden (www.seehundstation-friedrichskoog.de). Der Besuch dieser Station ist ein Muss während eines Urlaubes an der Westküste; sieben Tiere kann man beobachten und die Ausstellung vermittelt interessantes Wissen nicht nur zu den Robben der Nordsee. Aber hier geschieht, neben wissenschaftlicher Arbeit, noch mehr: Die Seehundstation Friedrichskoog bekommt auch Fundtiere – junge Kegelrobben ebenso wie verlassene Seehundjunge; die „Heuler“, von der Mutter getrennte Tiere.

Es kommt vor, dass die Tiere zum Beispiel durch einen Sturm oder eine Störung voneinander getrennt werden. Wer einen „Heuler“ am Strand findet, sollte einen größtmöglichen Abstand bewahren und sofort die örtlichen Fachleute informieren. Die begutachten das Tier und entscheiden dann, was weiter geschieht – oft ist eine junge Robbe oder Seehund nur erschöpft, ruht sich aus und verschwindet dann wieder in der Nordsee. Eine Störung des Tieres schadet ihm nur, deswegen gilt auch: Hunde an die Leine!

Im vergangenen Sommer – dann werden Seehunde geboren – waren es 250 „Heuler“, die von den Seehundbeauftragten der Kommunen und den Leuten der Naturschutzorganisationen an den Stränden gefunden wurden und dann ihre Reise an die Elbmündung antraten. „Die Aufzucht der Fundtiere dauert in der Regel, je nach Alter und Zustand der Tiere, zwei bis drei Monate. Dann werden sie nach einer Gesundheitsprüfung wieder in die Freiheit entlassen“, erklärt Tanja Rosenberger, Leiterin der Seehundstation Friedrichskoog.

„Unsere Tiere, die die Besucher bei uns beobachten können, konnten aus verschiedenen Gründen nicht ausgewildert werden. Derzeit leben fünf Seehunde und zwei Kegelrobben in den großzügig und naturnah angelegten, 800 m² großen, Seewasserbecken“, erklärt die Biologin. Die Tiere dösen oder jagen verspielt durch das Wasser. Die besondere Attraktion ist natürlich die Fütterung der dauerhaft in der Station lebenden Robbe, es gibt übrigens Hering.

Kegelrobben vor Helgoland - Bild (c) Tanja Weinekötter / www.nordseetourismus.de

Kegelrobben vor Helgoland – Bild (c) Tanja Weinekötter / www.nordseetourismus.de

Der Bestand an Kegelrobben in Schleswig-Holstein wird auf rund 800 Tiere geschätzt und der an Seehunden auf zirka 9.000 Tiere. Woran kann man denn nun Seehunde von Kegelrobben unterscheiden? „Erstens schon an ihrer Größe: Die Kegelrobbe ist mit bis zu 300 Kilogramm Gewicht bei den Bullen das größte Raubtier Deutschlands. Seehunde sind deutlich kleiner“, erklärt Tanja Rosenberger, „ausgewachsene Tiere wiegen bis zu 120 Kilo.“ Das größte Raubtier Deutschlands übrigens kann weit mehr als zwei Meter groß werden. Und an ihrem Aussehen, besonders an der Kopfform, kann sie jeder Gast während eines an der gesamten Nordseeküste Schleswig-Holsteins angeboten Schiffsausfluges zu den „Seehundsbänken“ erkennen: „Der Kopf der Kegelrobbe ist länglich, der des Seehundes eher rundlich geformt.“

Fachleute ziehen auch die Zähne dazu heran. „Apropos Gebiss: Wir sprachen über das größte Raubtier Deutschlands – aber auch der Biss eines Seehundes kann gravierende Folgen für den Menschen haben. Auch aus diesem Grund gilt: Halten Sie Abstand zu den Tieren, sollten Sie welche am Strand entdecken! Und auch wenn sie noch so träge aussehen – sie sind schneller als der schnellste Sportler.“ Man kann schließlich das Ausflugsschiff und ein Fernglas nehmen. Oder zurück nach Büsum fahren und sich dann nach Helgoland übersetzen lassen: Wieder zum Beispiel mit der Reederei Rahder, die „MS Lady von Büsum“ fährt rüber. Der Verein Jordsand und die Reederei bieten die Möglichkeit an, auch im Rahmen eines Tagesbesuches die Natur der Nachbarinsel Düne zu erleben und die Kegelrobben zu besuchen. Auf Helgoland angekommen, bringt ein Börteboot die Gäste vom Schiff direkt zur Düne, dort gibt es eine Führung. (www.rahder.de)

Vor der Felseninsel draußen in der hohen See liegt die Düne, ihre kleine Schwesterinsel. Dort wurden in der vergangenen Wurfsaison mehr als 350 junge Kegelrobben geboren. Dort wächst Deutschlands Kegelrobbenpopulation; dorthin kommen die Tiere, um sich zu paaren, dorthin kommen sie, um zu werfen. „Kegelrobbenjunge werden im Winter geboren“, erklärt Rebecca Störmer, „Seehunde im Sommer.“ Sie leitet die Helgoländer Station des Vereins Jordsand (www.jordsand.de). Rebecca Störmer und ihre Mitarbeiter halten ein Auge auf die Kegelrobben. Und auf die Besucher: Besonders zur Wurfzeit von Ende November bis Februar liegen die Tiere so dicht am Strand, dass der Sicherheitsabstand von dreißig Metern zwischen Mensch und Tier kaum mehr eingehalten werden kann. „Dann heißt es umdrehen“, sagt Rebecca Störmer, „denn ein Ausweichen durch die geschützten Dünen ist nicht erlaubt.“ Aber einen naturkundlichen Lehrpfad haben die Helgoländer eingerichtet – um die Düne zu erleben und immer wieder Kegelrobben beobachten zu können. Im Winter gibt es zusätzlich einen Bohlenweg.

Die Jordsand-Leute bieten geführte Touren dorthin an, zur Wurfsaison natürlich mit dem Schwerpunkt auf den jungen Kegelrobben. „Aber auf der Düne kann man Kegelrobben jeden Alters und zu jeder Zeit sehen – vielleicht nicht immer tausend Tiere auf einem Mal, wie zum Fellwechsel im Frühling. Aber nirgendwo so gut wie hier“, sagt Rebecca Störmer. Nach dem Anlanden auf Düne verliert sich der Weg schnell in eben solchen. Wer Kegelrobben beobachten möchte, geht am Strand entlang.

Die Steine kollern in der kräftigen Brandung, hoch läuft die Nordsee auf. Schon bald sind erste Tiere auf dem Strand zu sehen. „Es sind Kegelrobben“, sagt Rebecca Störmer und hebt das Fernglas, „hier leben zwar auch Seehunde; aber da hinten, das sind Kegelrobben.“ Herrscht zur Wurfzeit, der darauffolgenden Paarungszeit und schließlich zum Fellwechsel ein ziemliches Geschiebe und Getöse am Strand, erscheint es in der übrigen Zeit relativ ruhig. Aber dennoch – es ist faszinierend, diese Tiere vor der wilden Brandung zu beobachten.

Ihr Gebiss im Gedächtnis und ihre unglaubliche Geschwindigkeit im Sinn; selbst bei dem gebotenen Mindestabstand ist auch ein Blick ohne Fernglas kein Verlust einer einmaligen Naturbeobachtung. „Die Tiere kommen hierher um sich auszuruhen und Sonne zu tanken. Helgoland liegt mitten im Lebensraum der Kegelrobben, sie können bei der Nahrungssuche immense Strecken zurücklegen“, sagt Rebecca Störmer, „aber an Land müssen sie trotzdem kommen – neben den großen, ungestörten Sandbänken vor den Inseln der deutschen Küste ist das hauptsächlich Helgoland.“

Plötzlich kommt Bewegung in eine Gruppe der massigen Tiere. Die Lage beruhigt sich schnell wieder, im Gegensatz zur Paarungszeit, wenn es hier mitunter ruppig zugeht. Stundenlang kann man um die Insel Düne streifen und immer schön den Blick auf die Tiere da haben. Mit Abstand. Denn es ist Deutschlands größtes Raubtier. Und es ist ihr Reich.

Ausflüge und Einrichtungen zum Beobachten von Seehunden und Kegelrobben

An der Nordseeküste Schleswig-Holsteins gibt es zahlreiche Anbieter von Seehund-Ausflugsfahrten sowie Möglichkeiten Seehunde und Kegelrobben aus nächster Nähe zu beobachten.

Anbieter von Ausflugsfahrten zu den Seehundbänken

Reederei H.G. Rahder: Ausflugsfahrten ab Büsum zu den Seehundbänken
Kontakt:
Reederei H.G.Rahder
Reetdach-Pavillon vor den Schiffen am Ankerplatz/Fischerkai in Büsum
25761 Büsum
Tel.: 0 48 34 / 36 12
E-Mail: info@rahder.de
www.rahder.de

W.D.R.
Ausflugsfahrten ab Föhr, Amrum, Dagebüll und Schlüttsiel zu den Seehundbänken
Kontakt:
Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH
Am Fähranleger 1
25938 Wyk auf Föhr
Tel.: 0 46 67 / 9 40 30
E-Mail: info@faehre.de
www.faehre.de

Halligreederei MS Seeadler Heinrich von Holdt: Ausflugsfahrten ab Schlüttsiel und Hooge zu den Seehundbänken
Kontakt:
Kapitän Heinrich von Holdt
Neuer Weg 4
25842 Ockholm
Tel.: 0 46 74 / 15 35
E-Mail: mail@seeadler-hooge.de
www.seeadler-hooge.de

Neue Pellwormer Dampfschifffahrts GmbH: Ausflugsfahrten ab Pellworm zu den Seehundbänken
Kontakt:
Neue Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH NPDG
Am Tiefwasseranleger 1
25849 Pellworm
Tel.: 0 48 44 / 7 53
E-Mail: info@faehre-pellworm.de
www.faehre-pellworm.de

Reederei Adler: Ausflugsfahrten von List/Sylt, Hörnum/Sylt, Nordstrand, Eidersperrwerk, Tönning zu den Seehundbänken
Kontakt:
Adler-Schiffe GmbH & Co. KG
Boysenstraße 13
25980 Sylt / OT Westerland
Tel.: 0 46 51 / 98 70 888
E-Mail: info@adler-schiffe.de
www.adler-schiffe.de

Halligreederei MS „Hauke Haien“: Ausflugsfahrten ab Wyk auf Föhr und Schlüttsiel zu den Seehundbänken
Kontakt:
Halligreederei MS “Hauke Haien”
Kapitän Bernd Diedrichsen
Bredstedter Straße 35
25813 Husum
Tel.: 0 48 41 / 8 14 81
E-Mail: info@wattenmeerfahrten.de
www.wattenmeerfahrten.de

Halligmeerfahrten mit MS „Rungholt“: Ausflugsfahrten ab Schlüttsiel und Langeneß zu den Seehundbänken
Kontakt:
Halligmeerfahrten
Kapitän Uwe Petersen
Westerweg 4
25899 Galmsbüll
Tel.: 0 46 67 / 3 67
E-Mail: info@halligmeerfahrten.de
www.halligmeerfahrten.de

Ausflugsfahrten mit MS „Eilun“: Ausflugsfahrten ab Amrum zu den Seehundbänken
Kontakt:
Kapitän Bandix Tadsen
Waasterstigh 18a
25946 Nebel /Amrum
Telefon: 0 46 82 / 23 33
E-Mail: info@eilun.de
www.eilun.de

Informationszentren

Seehundstation Friedrichskoog

Im „Informationszentrum Seehund“ und der Erlebnis-Ausstellung „Robben der Welt“ haben Groß und Klein vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv über die heimischen Meeressäuger, ihre Biologie, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen im Lebensraum Wattenmeer zu informieren.
Kontakt:
Seehundstation Friedrichskoog
An der Seeschleuse 4
25718 Friedrichskoog
Tel.: 0 48 54 / 13 72
E-Mail: Info@seehundstation-friedrichskoog.de
www.seehundstation-friedrichskoog.de

Westküstenpark & Robbarium

Das Robbarium in St. Peter-Ording ist die größte mit reinem Nordseewasser gefüllte Seehundanlage Deutschlands, 2x täglich gibt es Seehundvorführungen und Wildtierfütterungen.

Kontakt:
Westküstenpark & Robbarium
Wohldweg 6
25826 St. Peter-Ording
Tel: 0 48 63 / 30 44
E-Mail: info@westkuestenpark.de
www.tierpark-westkuestenpark.de

Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum

Das Multimar Wattforum informiert in einer interaktiven Erlebnisausstellung über den Lebensraum Wattenmeer.
Kontakt:
Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum
Dithmarscher Str. 6a
25832 Tönning
Tel.: 0 48 61 / 96 200
E-Mail: info@multimar-wattforum.de
www.multimar-wattforum.de

Seehunde und Kegelrobben auf Helgoland

Auf der Nachbarinsel Helgolands, der Düne, ruhen sich nicht nur sonnenhungrige Menschen aus, sondern auch Kegelrobben und Seehunde. Das bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu fotografieren und zu beobachten. Um ein verständnisvolles Miteinander zwischen Mensch und Tier zu erreichen, sind die folgenden Verhaltensregeln unbedingt zu beachten:

Robben sind Raubtiere! Um die Tiere nicht aufzuscheuchen und ihnen genug Platz zum Agieren zu lassen, aber auch um die eigene Sicherheit zu gewährleisten, muss immer mindestens 30 Meter Abstand zu Kegelrobben und Seehunden eingehalten werden. Menschen müssen sich in der Nähe der Tiere ruhig verhalten. Aus Sicherheitsgründen und da die Tiere Krankheiten übertragen können, dürfen sie nie angefasst werden, auch dann nicht, wenn sie alleine liegen. Kinder sollten in der Nähe der Tiere an die Hand genommen werden. Das Füttern der Robben ist verboten.

Der Verein „Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e.V.“ bietet regelmäßig fachkundige Führungen zur Kegelrobben-Beobachtung auf der Düne an.

Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e.V.
Hummerbude 35
27498 Helgoland
Tel.: 0 47 25 / 77 87
E-Mail: helgoland@jordsand.de

Quelle: Nordsee Tourismus Service

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Nordsee: Kleine Museen als große Geheimtipps

Tischlerei Museum Friedrichstadt - Bild Copyright Touristinformation Friedrichstadt

Tischlerei Museum Friedrichstadt – Bild Copyright Touristinformation Friedrichstadt

Das Nolde Museum in Seebüll, die hochkarätige Gemäldesammlung im renommierten Museum Kunst der Westküste oder das Schiffahrtsmuseum in Husum – gut drei Dutzend Museen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste zeigen das Leben und Schaffen in einer fast vergessenen Zeit. Der Blick fällt auf eine feine Auswahl kleinerer Einrichtungen:

Stilecht Geschichte am Hafen erleben

Einen Einblick in den Alltag der Küstenfischer, in die Krabbenverarbeitung und in die Anfänge des Tourismus erleben Besucher im museum am meer. Das kleine Museum am Büsumer Hafen ist viel Liebe zum Detail entwickelt wurden und zeigt sogar einen Einblick in die gegenwärtige Verarbeitung von Krabben. Denn direkt aus den Fernstern des Museums blicken Besucher auf den Betrieb einer modernen Krabbensiebanlage.

www.muesum-am-meer.de

Im Feuerwehrmuseum von Keitum/Sylt

Im ehemaligen Feuerwehr-Spritzenhaus in der C.P.-Hansen-Allee, gegenüber der Feuerwache Keitum, findet man das Feuerwehrmuseum, das kleinste Museum der Insel Sylt. Auf rund 60 Quadratmetern Ausstellungsfläche dokumentieren seit 1998 alte Uniformen, Helme, Fotos und Ausrüstungsgegenstände, wie historische Löschgeräte, ein Jahrhundert Feuerwehrgeschichte der Feuerwehren Archsum, Keitum, Morsum und Tinnum. Altgediente Feuerwehrmänner übernehmen in der Ausstellung die Rolle der Museumsführer und erklären Wissenswertes über die Arbeit eines Mitglieds der Freiwilligen Feuerwehr, die Gefahren und mögliche Brandrisiken. Der Eintritt inklusive einer kleinen individuellen Führung ist frei. Die Freiwilligen Feuerwehren des Sylter Ostens und deren freiwillige Helfer im Feuerwehrmuseum freuen sich jedoch über eine kleine Spende für die Weiterführung ihrer ehrenamtlichen Arbeit.

www.insel-sylt.de

Föhr – Kunst und Kulturinsel

Auf der Insel Föhr ist das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum in Wyk auf Föhr mit seinen beiden mächtigen Walkieferknochen am Eingang eine Institution – und das schon seit über einhundert Jahren. Neben einer umfangreichen Walfang- und Seefahrtsabteilung, begeistert die kulturgeschichtliche Ausstellung des Museums mit prachtvollen Föhringer Trachten. Der Freilichtmuseumskomplex hat eine Größe von rund 10.000qm, im Haus Olesen trauen die Föhrer Standesbeamten in einem historischem Ambiente, anschließend wird im Winter Glühwein gereicht.

Alle Museen auf der Insel Föhr www.foehr.de/museen

Ein literarisches Erlebnis in Husum

Theodor Strom ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Husum. Am 14. September 2017 jährt sich der Geburtstag des Dichters Theodor Storm zum 200. Mal. Mit Festprogramm, Theaterprojekt, Tagung und weiteren Veranstaltungen wird das Jubiläum in seiner Heimatstadt Husum gebührend gefeiert. Sehenswert ist das Storm-Haus in der Wasserreihe 31, es ist das Haus, das der Dichter 1866–1880 bewohnt hat. Das Kaufmannshaus mit 14 Zimmern stammt aus dem Jahre 1730. Das Treppenhaus, die Flure, Decken und Türen sind original aus dieser Zeit. Seit 2006 ist das Storm-Haus nicht nur Sitz der Storm-Gesellschaft, sondern auch des Storm-Archivs, Anlaufstelle für Literaturforscher, die Schriften und kostbare Werkausgaben studieren möchten.

Infos zu Theodor Storm in Husum: www.storm-gesellschaft.de

Pellworm – Inselgeschichte zum anfassen

Der sagenhafte Ort Rungholt ist Gegenstand des gleichnamigen Museums auf Pellworm. Die Hafenstadt wurde im 14. Jahrhundert von einer großen Flut zerstört und ging unter. Im Watt wurden und werden immer wieder kulturhistorisch wertvolle Gegenstände gefunden, die aus dieser alten Kultur stammen. So finden sich hier Becher, Krüge, eine alte Kuchenmulde in Hummerform sowie der Teil einer Kirchenglocke. Der Museumsleiter und Hobby-Archäologe Helmut Bahnsen führt das kleine private Rungholt-Museum und weiß zahlreiche fesselnde Geschichten über die damalige Zeit, die Lebensweise der Menschen und die untergegangenen Siedlungen zu erzählen. Zudem leitet er Wattwanderungen, die zu den Highlights für kulturell und geschichtlich interessierte Inselbesucher zählen.

www.insel-museum.de

Geschichte Dithmarschens im Burger Museum

In der ehemaligen Sattlerei in Burg (Dithmarschen) befindet sich ein kleines Museum, was sehr anschaulich und spannend die Kulturgeschichte Dithmarschens präsentiert.

Unter dem Motto „Zwei Jahrhunderte live in einem Haus“ befindet sich eine komplette historische Landapotheke, ein lebender Kolonialwarenladen, eine Uhrmacher-Werkstatt mit Laden und tickenden Uhren, die Burger Schifffahrt mit einer echten Kajüte und 14 authentischen Modellen, die alte Sattlerwerkstatt, eine Zahnarztpraxis, eine Schuhmacherei und ein Frisörsalon im Museum. Bei der 90-minütigen Führung begibt man sich auf eine packende Zeitreise.

Infos zum Burger Museum: www.burger-museum.de

Eiderstedter Kulturgeschichte

Das Museum der Landschaft Eiderstedt in St. Peter-Ording ist das Langzeitgedächtnis der Halbinsel – und ein idealer Ort, um eine Reise zu beginnen. Anhand ausgewählter historischer Objekte – von der ersten Besiedlung bis zur heutigen Zeit – wird die Geschichte Eiderstedts anschaulich dargestellt. Diese früher vom Meer zerrissene Landschaft entstand vor rund 800 Jahren mit der Eindeichung und Verbindung dreier Inseln (St. Peter-Ording lag auf einer solchen) sowie einer bereits damals existierenden Halbinsel mit dem Festland. Im 16. Jahrhundert wanderten Siedler aus den Niederlanden ein und brachten neben der Tracht vor allem neue Ideen in der Landwirtschaft sowie verbesserte Methoden des Deichbaus mit.

www.museum-landschaft-eiderstedt.de

Oldtimer im hohen Norden Nordfrieslands

Eine kleine sorgsam ausgewählte Ausstellung klassischer Automobile, sowie Zweiräder, davon viele Vorkriegsmodelle zeigt das Automobilmuseum Hansen. Mehr als 40 Fahrzeuge sowie viele Informationen zu den Zeitzeugen erwarten die Besucher in Bredstedt, nördlich von Husum.

www.oldtimermuseum-hansen.de

Museen in der Grachtenstadt Friedrichstadt

Das Museum „Alte Münze“

Das Stadtmuseum ist in einem der schönsten Gebäude in der Holländerstadt untergebracht. Denn bevor 1995 das Stadtmuseum einzog, wurde der Bau als Kirche, Bibliothek und Touristeninformation genutzt. Die modern und lebendig gestaltete Ausstellung entführt den Betrachter in die fast 400jährige bewegte Geschichte Friedrichstadts. Themen wie die Stadtgründung, das Alltagsleben der Friedrichstädter und die religiöse Vielfalt, die die Stadt geprägt hat, ziehen den Betrachter auf drei Etagen in den Bann. Als ein besonderes Highlight ist auch ein Blick in das Gotteshaus der kleinsten Friedrichstädter Glaubensgemeinschaft, die Mennonitenkirche, möglich.

Tischlereimuseum

Ein weiteres Highlight unter den kleinsten Museen ist das Friedrichstädter Tischlereimuseum. Obwohl nur saisonal geöffnet, nimmt es den Besucher mit auf eine Reise in die Zeit unserer Ur-(ur-)großväter und zeigt anschaulich in der original erhaltenen Werkstatt wie das Tischlerhandwerk in dieser Zeit funktionierte. Anhand historischer Werkzeuge und Maschinen gewinnt der Besucher einen spannenden Eindruck in das traditionsreiche Handwerk.

www.friedrichstadt.de.

Weitere Museen sowie Kunst- und Kulturtipps entlang der Nordsee Schleswig-Holstein unter www.museen-nord.de und www.nordseetourismus.de/kultur-staedtereisen.

Quelle: Nordsee-Tourismus-Service GmbH