Die landschaftliche Vielfalt der Niederlande beleuchtet das Niederländische Büro für Tourismus & Convention (NBTC) im Jahre 2012 unter dem Titel „Holland natürlich“. Im Rahmen des Themenjahres wird sich anhand von vier inhaltlichen Schwerpunkten alles um Innovationen, Nachhaltigkeit, Gesundheit und die Vielfalt der Natur in den Niederlanden drehen.

Konkret geht es bei „Holland natürlich“ um die 20 Nationalparks des Landes, um die historischen Landschaften und um das „Waterland“. Das Besondere an den Nationalparks in den Niederlanden ist, dass die meisten von ihnen durch Wasserlandschaften und ein vielfältiges Naturangebot mit ausgezeichneten Rad- und Wanderwegen, oftmals in Kombination mit Kultur, geprägt sind. Die „Historischen Landschaften“ in den Niederlanden wiederum verbinden das kulturhistorische Gut der Niederlande mit der Natur.

In loser Folge stellen wir im Newsletter einzelne Nationalparks vor. Diesmal den Nationalpark Zuid-Kennemerland, zwischen IJmuiden und Zandvoort, der zu den schönsten Dünengebieten Europas zählt und mehr als 600 verschiedenen Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Ein Naturparadies, das von der Erde geschaffen, vom Meer geformt und vom Menschen genutzt wurde. Es besteht aus Stränden, Wäldern und vor allem aus weitflächigen Dünenlandschaften. Auf ihren Erhebungen errichteten die reichen Stadtbewohner ihre prächtigen Landgüter. Unter den Dünen hinterließ das Grauen des Zweiten Weltkrieges in Form von Bunkern seine Spuren. Ein Areal, das 3.800 Hektar umfasst und trotz einzelner Besiedlungen hauptsächlich die Natur als Bewohner hat.

Das Zuid-Kennemerland kann man hervorragend durchwandern: Viele Wege führen durch die Dünenlandschaft mit ihren Sanddorn- und Holundersträuchern. Die Länge der Wanderrouten reicht von einem bis 11,5 Kilometer Länge, so dass Untrainierte wie auch Profis eine geeignete Route finden. Wer gar keine Lust aufs Laufen, Reiten oder Radfahren hat, der kann sich auch auf einem Pferdeplanwagen kutschieren lassen. Zwischen den Dünen sind Wasseransammlungen zu sehen, die einen ganz besonderen und seltenen Lebensraum bieten. Sie sind aus emporsteigendem, süßem Quellwasser entstanden. In diese Süßwassertümpel schwappt bei Sturm das salzige Meerwasser. Das Ergebnis dieser Mischung: süß-salziges Brackwasser. In seiner Nähe fühlen sich Orchidee, Herzblatt und Strandwinde sowie Zauneidechse und Kreuzkröte besonders wohl.

Wo es schön ist, lässt man sich nieder. Die Siedlungsgeschichte im Zuid-Kennemerland reicht über 5.000 Jahre zurück. Kein Wunder: Bei Sturm war man auf den Dünen vor dem Meer sicher, Quellwasser gab es in den Senken, und reichlich Wild für die Jagd war ebenfalls vorhanden. Lediglich für den Ackerbau war der sandige Boden weniger geeignet. Das spielte für die wohlhabenden Amsterdamer jedoch kaum eine Rolle, die im 17. Jahrhundert ihre Landgüter in die Dünenlandschaft bauten. Zu den schönsten Landsitzen zählt der im 1634 gegründete Herrschaftssitz Elswout. Erstaunlich ist der Stilmix, der damals en vogue war: Das prächtige Gebäude ist im Stil einer römischen Villa erbaut, der gigantische Park wurde teilweise einer schweizerischen Alpenlandschaft nachempfunden, und nach englischem Vorbild finden sich im Park hier und da kleine Gartenhäuser. So wie Elswout sind noch viele Landgüter erhalten. Manche jedoch hat sich die Natur zurückerobert. Diese Kombination aus wilder Natur und kunstvollen Monumenten hat ihren ganz besonderen Reiz.

Weitere Informationen: www.hollandnaturland.de; http://www.np-zuidkennemerland.nl/documents/visitors.xml?lang=nl

Quelle: Niederländisches Büro für Tourismus und Convention