Die "Alte Wasserkunst" (vorn, mit Wehrgang) ist Bautzens Wahrzeichen. Sie pumpte Wasser auch dann von der Spree hinauf in die Stadtbrunnen, wenn Bautzen belagert wurde. Foto: djd/Tourist-Information Bautzen-Budysin/Jens-Michael Bierke

Die "Alte Wasserkunst" (vorn, mit Wehrgang) ist Bautzens Wahrzeichen. Sie pumpte Wasser auch dann von der Spree hinauf in die Stadtbrunnen, wenn Bautzen belagert wurde. Foto: djd/Tourist-Information Bautzen-Budysin/Jens-Michael Bierke

(djd/pt). Dieser Anblick raubt Betrachtern den Atem: Wehrhafte Bastionen und Türme ragen auf einem Granitfels in den Himmel. Darunter windet sich die Spree um Gestein und die 1.000-jährige Stadtanlage, so als wolle sie mit ihrem Glitzern noch unterstreichen, was Kenner längst wissen: Bautzens Silhouette gehört zu den beeindruckendsten Stadtansichten in ganz Deutschland. Im Herzen der 40.000-Einwohner-Stadt in Ostsachsen warten rund 1.300 Baudenkmäler darauf, von Architekturbegeisterten entdeckt zu werden. Viele der oftmals barocken Gebäude sind behutsam restauriert worden. Jedes für sich ist eine Augenweide.

Wasserkunst als Wahrzeichen

“Stadt der Türme”: Diesen Titel trägt Bautzen zu Recht. Wahrzeichen und Teil der fast vollständig erhaltenen Stadtbefestigung ist die “Alte Wasserkunst” aus dem Jahr 1495/96. Damals galt sie als technische Meisterleistung. Im Jahr 1558 ersetzte Baumeister Wenzel Röhrscheidt der Ältere den hölzernen durch einen steinernen Turm. Über Röhren versorgte das fünfstöckige Pumpwerk die 30 Meter höher gelegenen Altstadtbrunnen mit Wasser aus der Spree und entfernten Quellen. Heute birgt die “Alte Wasserkunst” ein technisches Museum und erzeugt ihren Strom selbst. Einen fantastischen Blick eröffnet die 47 Meter hohe Aussichtsplattform.

Der mit 84 Metern höchste Turm der Stadt gehört zum spätgotischen Dom St. Petri aus dem Jahr 1221. Im 15. Jahrhundert erhielt die Hallenkirche ein viertes Seitenschiff. Ein Gitter trennt in dieser ersten Simultankirche Deutschlands evangelische und katholische Christen voneinander. Allerdings bleibt heute eine kleine Verbindungstür immer geöffnet.

Zu den schiefsten begehbaren Türmen nördlich der Alpen gehört der Reichenturm. Mit 1,44 Metern Abweichung vom Lot erinnert er an den Schiefen Turm von Pisa. Sein mittelalterlicher Sockel trägt eine barocke Haube aus Stein.

Gedenkstätte im Gefängnis

An düstere Zeiten erinnert die Gedenkstätte Bautzen. Sie beleuchtet die Geschichte der beiden mehr als 100 Jahre alten Bautzener Gefängnisse während des Nationalsozialismus und unter dem SED-Regime. Unter www.bautzen.de gibt es weitere Informationen.

Schlafen in einer Bastei

  • – In Bautzens Mühlbastei und in der Gerberbastei, einer Jugendherberge, kann man auch übernachten.
  • – Im Nicolaiturm informiert (auf Voranmeldung) eine Ausstellung über die Geschichte der Via Regia im Bautzener Land. Bautzen lag an dieser wichtigsten Handelsstraße des Mittelalters, die auch als Hohe Straße bekannt ist.

Alle Informationen: Tourist-Information Bautzen-Budysin, www.tourismus-bautzen.de, Telefon 03591-42016, Telefax 03591-327629.

Quelle: djd/Tourist-Information Bautzen-Budysin