Peter Paul Rubens (1577–1640) en atelier, Venus en Adonis, ca. 1614, © State Hermitage Museum, St Petersburg

Die Hermitage Amsterdam präsentiert vom 17. September 2011 bis 16. März 2012 unter dem Titel „Rubens, Van Dyck & Jordaens“ Werke aus der Sammlung flämischer Kunst der Eremitage Sankt Petersburg. Die Ausstellung bietet eine großangelegte Übersicht mit 75 Gemälden und circa 20 Zeichnungen, darunter zahlreiche Meisterwerke der drei Großen der Antwerpener Schule: Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und Jacob Jordaens sowie Arbeiten bekannter Zeitgenossen.

Mit 17 Gemälden und vielen Zeichnungen steht Peter Paul Rubens (1577–1640), der wichtigste und einflussreichste flämische Maler des 17. Jahrhunderts, im Mittelpunkt der Ausstellung. Er galt als liebenswürdiger Edelmann, Diplomat und Sammler, sein Atelier war ein gut organisiertes Unternehmen. Sowohl in seinen religiösen als auch seinen profanen Arbeiten zeigt sich sein unvergleichliches Talent. Einer der Höhepunkte ist die berühmte Kreuzabnahme (um 1618), bei der Rubens das Leiden Christi überzeugend und voller Dramatik darstellt. Dieses Gemälde ist erstmals als Leihgabe zu sehen.

Auch Rubens’ Einfluss und seine Nachfolger werden in der Ausstellung ausführlich behandelt. So nehmen etwa die eleganten und raffinierten Porträts von Anthonis van Dyck (1599 – 1641), Rubens’ bestem Schüler, einen wichtigen Platz ein. Er malte um 1638 den englischen König Karl I. und seine Frau, die französische Königstochter Henriette-Maria. Van Dyck war zu jener Zeit bereits seit einigen Jahren Hofmaler des Königs und zwischenzeitlich durch Ritterschlag zu „Sir“ Anthony geworden.

Der dritte große Meister der flämischen Schule, Jacob Jordaens (1593 – 1678), war kein Schüler Rubens’, wurde aber von ihm beeinflusst. In imposanten Gemälden vermittelt er dem Betrachter die flämische Lust am Leben, sogar seine Historiengemälde atmen eine flämische Atmosphäre.

Zwitschernde Vögel, frisch erlegtes Wild und farbenfrohe Blumenarrangements zieren die Stillleben Frans Snijders’, Genrebilder mit Alltagsszenen machten David Teniers d. J. berühmt. Zu sehen ist ein anrührendes Familienporträt von Cornelis de Vos. Vertreten sind außerdem viele andere wichtige Maler dieser Zeit mit ihren prächtigen Arbeiten.

Die Sammlung kommt erstmals in die Niederlande. Viele der ausgestellten Werke gehörten zu den einzigartigen Kollektionen eines Pierre Crozat oder Heinrich von Brühl, die Katharina die Große im 18. Jahrhundert erwarb. Die meisten Gemälde wurden für den Klerus oder weltliche Auftraggeber aus Antwerpen und anderen europäischen Städten angefertigt. Sie entstanden im Zeitalter des Achtzigjährigen Krieges und der Gegenreformation. Die katholische Gegenbewegung hielt Kirchen und Privatpersonen an, in großem Umfang religiöse Kunst zu bestellen. Der imponierende Barockstil von Rubens und seinen Zeitgenossen entpuppte sich als hervorragende Propaganda für die katholische Kirche, den Adel und das reiche Bürgertum.

Mit einer Audiotour, einem Film und an Computern werden die flämische Kunst und die Geschichte der flämischen Kunstsammlung in der Eremitage Sankt Petersburg ausführlich behandelt. Die Lebendigkeit Antwerpens im 17. Jahrhundert wird auf einer eigenen Ausstellungswand veranschaulicht, auf der in Bild und Text die Ateliers, Kirchen und Denkmäler verzeichnet sind. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen russischer und flämischer Autoren.

Weitere Informationen: www.hermitage.nl; www.niederlande.de/stadt

Hinweis zur Anreise/Vergünstigungen:
Die Deutsche Bahn bietet Bahnkunden für die Rubens-Ausstellung Sonderkonditionen: Inhaber der BahnCard erhalten bei Vorlage der BahnCard in der Hermitage den vergünstigten Eintrittspreis von 12 Euro statt 15 Euro.

Der ICE International ist die schnelle und komfortable Verbindung aus Deutschland in die Niederlande. Zum Beispiel kann man von Frankfurt aus in weniger als vier Stunden direkt nach Amsterdam reisen. Von Köln aus erreicht man die Grachtenmetropole schon in weniger als 2 ¾ Stunden.

Quelle: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention – Das Bild ist urheberrechtlich geschützt, bitte Bildunterschrift beachten!