In diesem Beitrag soll es einmal mehr um die Shows der diesjährigen Hauptsaison gehen. Und nachdem das generelle Fotografier-Verbot offenbar fallengelassen wurde (es gibt zumindest keine Ansage mehr dazu), gibt es auch ein paar Bilder.

Beginnen wir mit Emozione im italienischen Theater. Die Show beginnt mit zwei Archäologen (Mattia Inverni und Answitha Vermeulen), die in einer alten Kiste eine Schatzkarte finden und sich auf die Suche begeben nach dem “Schatz der Zeit”. “A Treasure in Time” ist dann auch der Name des ersten Titels, der von den beiden – und dem Ensemble – gesungen wird. Die Karte spielt von da an eine Rolle, um die einzelnen Nummern der Show zu verbinden. Leider wird am Schluss nicht mehr darauf eingegangen, damit findet die Geschichte keinen richtigen Abschluss. Zwar ist klar, dass die beiden Archäologen offenbar durch die Leute Europas reisen müssen (so sind die Nummern gestaltet), aber aufgelöst wird die Suche nicht.
Die Nummern sind sehr gemischt. Es gibt ein Kraftakt-Duo, eine Artistin, die in einem Ring über der Bühne ihre Übungen macht und eine Dame, die blitzschnell ihre Kleidung wechselt. Der Schluss, der Comedy-Jongleur Steve Eleky, darf nicht vergessen werden. Dazwischen gibt es immer wieder Tanz- und Gesangsnummern.

Starke Maenner

Artistin

Mattia Inverni

Aswintha Vermeulen

Kleiderwechsel-Nummer

Steve Eleky

Die Show im Ganzen ist sehr sehenswert, auch wenn der Humor von Steve Eleky für manchen vielleicht gewöhnungsbedürftig ist. Wirklich zu kritisieren gibt es nur zwei Punkte: Der eine wurde oben schon genannt, die Show beginnt mit einer Handlung, die sowas wie einen roten Faden darstellt, der am Schluss aber leider nicht aufgelöst wird. Der zweite Punkt ist die Nummer mit der Artistin am Ring. Während ihrer Nummer wird gleichzeitig live gesungen. Man merkt dabei dem Publikum eine gewisse Unentschlossenheit an – soll man nun Zwischenapplaus geben oder nicht? Stört man damit vielleicht die Sänger? Aber trotzdem: Ansehen!

Gehen wir über zur Eisshow Helenas Traum. Der Titel wurde offenbar gewählt im Zuge der Modernisierung der Eisarena, die seit dieser Saison zum Griechischen Themenbereich gehört.

Eisshow

Leider wurde dabei übersehen, einen Bezug zwischen Titel und Show herzustellen. Die Show ist eine Abfolge verschiedener Einzel-, Paar- und Gruppen-Eislaufnummern, die leider keine Verbindung untereinander und auch keine Verbindung zur Überschrift haben. Dies ist aber der einzige Makel, denn die Darbietung ist gewohnt gut.

Im Globe Theater im Englischen Themenbereich wird dieses Jahr Fantasia gegeben, eine Show, in der ebenfalls live gesungen wird.

Seifenblasen-Kuenstler

Die Show selbst handelt von Seifenblasen, denn sie wird zur Hauptsache von einem Seifenblasen-Künstler bestritten. Dabei ist es unglaublich anzusehen, was man mit Seifenblasen alles machen kann und wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Seifenblasen selbst zu machen.

Nachdem in den vergangenen Jahren in der Spanischen Arena die Gladiatoren zu Hause waren, kommt dort 2007 Die Suche nach dem Gral. Soweit ich im Internet mitbekommen habe, handelt es sich hierbei um eine Show, die Mario Luraschi bereits für die “Kaltenberger Ritterspiele” inszeniert hatte und die nun für den Europa-Park bearbeitet wurde.

Die Konfrontation

Vermutlich bin ich etwas vernagelt, was den Gral betrifft und von daher fällt es mir schwer, die Geschichte so zu akzeptieren, wie sie dargeboten wird (der Gral soll von Mönchen nach Rom gebracht werden, aber der Schwarze Ritter stiehlt ihn, worauf einige wehrhafte Recken in den Kampf gegen den Schwarzen Ritter ziehen), trotzdem ist auch diese Show sehenswert. Was die Leute hier leisten, ist im wahrsten Sinne des Worts “Knochenarbeit”. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, natürlich in bewährter Form von Chico (Stephane Bulcourt).

Etwas neu gestaltet wurde auch die Europa-Park Parade 2007. Die auffälligste Änderung ist sicherlich, dass das Lied “What a Feeling – Europa-Park” nicht mehr verwendet wird, sondern eine Variante des Stücks “A Treasure in Time” aus dem Varieté-Theater, das man mit “Europa-Park is Your Ticket to Ride” überschreiben könnte.

Drei Komiker auf einmal

Neu ist ein Wagen hinzugekommen, der den Schweizer Themenbereich repräsentiert. Dafür sind die Animatronic-Figuren, die noch aus der Animatronic-Show stammen (in der jetzt das Kinder-Musical-Theater ist), nicht mehr dabei, diese haben eine neue Heimat in der Circus-Bahn gefunden. Außerdem wurde der Zeitpunkt der Parade von Mittags auf 15.00 Uhr verlegt.

Zuletzt ist da noch Die kleine Meerjungfrau, das neue Kinder-Musical, sehr frei nach der gleichnamigen Geschichte von Hans Christian Andersen.

Wer das Original kennt und vielleicht Bedenken hat ob des traurigen Endes der Geschichte und ob man die seinen Kindern zumuten kann: ja. Wie gesagt, die Bearbeitung ist sehr frei und die Geschichte hat hier ein gutes Ende. Die Sänger stammen teilweise aus dem bekannten Team, erstmals wurde aber auch eine Zweitbesetzung realisiert. Eine sehr schöne, professionelle Darbietung.

Man sieht: Auch diese Saison wurden von Seiten des Parks keine Mühen gescheut, um ein gutes Ergebnis abzuliefern. Dass es nicht immer zu 100 % perfekt sein kann, ist dabei klar. Das gibt dann immer noch eine Möglichkeit, es für nächstes Jahr zu verbessern. Die festgestellten “Mängel” trüben das Gesamtbild eigentlich nicht, mal ganz davon abgesehen, dass es sich hierbei um meine persönliche Einschätzung handelt. Möglicherweise sehen das andere Leute ja anders.
Die Shows zu besuchen lohnt sich auf jeden Fall – auch das Kinder-Musicaltheater, das bei den erwachsenen Gästen so ein wenig ein Schattendasein zu fristen scheint, jedenfalls konnte man das den Kommentaren des ehemaligen Mitarbeiters Miro Gronau anlässlich des Winter-Fantreffen 2005 entnehmen.
Also, besucht auch die Shows, spart nicht mit Applaus – und rennt nicht sofort wie von der Tarantel gestochen raus, wenn es vorbei ist.